Dass er soeben sein 100. Drittliga-Spiel absolviert hatte, war Moritz Stoppelkamp nach der Partie des MSV Duisburg nicht bewusst. Dass er beim 3:1-Heimsieg gegen die U23 des SC Freiburg der Matchwinner der Meidericher war, vermutlich schon - auch wenn er als Kapitän die Kollektiv-Leistung hervorhebt.
"Das, was wir gegen Rot-Weiss Essen versäumt haben, haben wir diesmal besser gemacht", bescheinigte der 35-Jährige der gesamten Mannschaft einen Lernprozess. Im Derby hatte der MSV nach dem zwischenzeitlichen 2:0 den Fuß vom Gaspedal genommen. Gegen Freiburg spielten die Duisburg weiter druckvoll nach vorne, Stoppelkamp persönlich machte mit seinem sehenswerten Treffer den Deckel drauf.
"Wir müssen diesen Aufwand immer betreiben und dürfen keinen Schritt nachlassen", forderte Stoppelkamp von sich und seiner Mannschaft auch in den kommenden Partien dieselbe Einsatzbereitschaft. "Das ist das, was die Liga uns abverlangt." Dadurch sollen auch, wie schon gegen RWE, die Fans mit ins Boot geholt werden. "Die honorieren das, wenn man alles reinschmeißt und fightet."
Neben der kämpferischen Leistung hat gegen Freiburg - wieder mal - eine Standardsituation als Dosenöffner fungiert. "Wir haben in diesem Jahr auch ein paar Zielspieler mehr", zählt Stoppelkamp beispielhaft Sebastian Mai, Marvin Senger und natürlich die Torschützen, Joshua Bitter und Aziz Bouhaddouz auf. "Die sind dann schwer zu verteidigen."
Dass dem Vorbereiter aber mindestens der gleiche Anteil am Erfolg zusteht, vernachlässigt der Standardspezialist in seiner Analyse. Dabei waren es bereits seine Ecken zwei und drei, die in dieser Saison zu einem MSV-Tor geführt haben. Hinzu kommen zwei eigene Treffer, wovon sich sein Trainer Torsten Ziegner allerdings keineswegs überrascht zeigte.
Ein mannschaftsdienlicher Anführer
Vom ersten Tag der Vorbereitung habe Stoppelkamp in jeder Trainingseinheit Vollgas gegeben und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. "Er ist sich bewusst, welch tragende Rolle er für uns spielen kann", seien die derzeitigen Leistungen der Lohn für die harte Arbeit des Anführers, dessen fußballerische Qualitäten ohnehin unbestritten seien. "Jetzt ist er dazu auch noch mannschaftsdienlich." Und das schlägt sich in den Ergebnissen nieder: Der erste Heimsieg bedeutete gleichzeitig den zweiten Sieg, das dritte ungeschlagene Spiel in Folge und Tabellenplatz acht. "Wir sind auf einem sehr guten Weg, dranbleiben und weiter Gas geben", will der Routinier die enttäuschenden vergangenen zwei Jahr schnellstmöglich vergessen machen.